BelpmoosSolar: Herausforderungen meistern – Zukunft gestalten

Seit seiner Präsentation ist es ruhig geworden um das Projekt BelpmoosSolar. Parallel zur intensiv vorangetriebenen Projektentwicklung finden im Hintergrund Gespräche mit Behörden und Umweltverbänden statt. Zum aktuellen Stand der Planung äussern sich Margarita Aleksieva (Leiterin Wind & Solar bei der BKW) sowie Flughafenchef Urs Ryf.

BelpmoosSolar wurde im Januar 2023 der Öffentlichkeit vorgestellt. Seither gab es kaum neue Informationen. Wie ist der Stand des Projekts?

Urs Ryf: Seit seiner Lancierung haben wir das Projekt intensiv weiterentwickelt und zahlreiche technische Abklärungen getroffen. BelpmoosSolar befindet sich gegenwärtig in einer entscheidenden Planungs- und Abklärungsphase, insbesondere, was das Bewilligungsverfahren betrifft. 

Margarita Aleksieva: Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Suche nach Lösungen für die Ko-Existenz von Flughafenbetrieb, Solarenergieproduktion und Biodiversität – mit dem Ziel, ökologische Aspekte zu stärken, die nachhaltige Landnutzung zu fördern und einen Mehrwert für Natur und Infrastruktur zu schaffen.

Somit ist das Projekt auf Kurs, oder gab es Veränderungen an den ursprünglichen Plänen?

Margarita Aleksieva: Das Projekt ist grundsätzlich auf Kurs. Die Grundidee und die Zielsetzung bleiben unverändert. Wir legen besonderen Wert darauf, gemeinsam mit Behörden und NGOs tragfähige Kompromisse zu finden – mit dem Ziel, ein Solarkraftwerk zu realisieren, das eine grüne, verlässliche und kostengünstige Stromversorgung für die Region ermöglicht.

Urs Ryf: Die geplante Anlage befindet sich teilweise auf einer Trockenwiese. Es handelt sich dabei um einen Lebensraum für Tiere und Pflanzen, welcher überhaupt erst dank des Flughafens und der extensiven Nutzung entstanden ist. Ein Teil der Trockenwiese, welche sich im Projektperimeter befindet, soll nun in das Inventar der Trockenwiesen und -weiden von nationaler Bedeutung aufgenommen werden.

Was heisst das für das Projekt?

Margarita Aleksieva: Selbstverständlich halten wir uns an die Neueinstufung von Teilen des Perimeters. Wir verfolgen unsere Strategie, das Projekt mit grösstmöglicher Rücksicht auf Ökologie und Biodiversität zu entwickeln, konsequent weiter.

Wird das Layout der PV-Anlage somit angepasst und kann man die neue Variante schon sehen?

Margarita Aleksieva: Tatsächlich sind wir gegenwärtig daran, ein neues Projektlayout zu entwickeln. Das neue Layout sowie die nächsten Schritte des Projekts werden wir so bald wie möglich der Öffentlichkeit präsentieren.

Glauben Sie – mit Blick auf die vielfältigen Herausforderungen – weiterhin an einen Erfolg des Projekts?

Urs Ryf: Absolut. Dieser Herausforderungen waren wir uns von Anfang an bewusst. Ein zentraler Faktor ist das Genehmigungsverfahren. Wir sind im stetigen Austausch mit den Behörden auf Gemeinde- und Kantonsebene, aber auch auf nationaler Ebene, und wir haben positive Signale. Gleichzeitig sind wir im Dialog mit verschiedenen Umweltorganisationen. Unser Ziel ist unverändert: Ein nachhaltiges und umweltfreundliches Projekt zu realisieren.

Margarita Aleksieva:  Das Projekt bleibt auch mit den überarbeiteten Dimensionen und dem angepassten Layout wirtschaftlich tragfähig. Wir sind nach wie vor überzeugt: das Areal des Flughafens ist ein geeigneter Standort für ein nachhaltiges Leuchtturmprojekt von nationaler Bedeutung, das einen konkreten Beitrag zur Energiewende und insbesondere zur Produktion von Winterstrom leistet.